Was ein Turnier-Samstag: Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen präsentierte sich die Pferd International München am Samstag von ihrer besten Seite. 28.000 Besucher strömten auf das Gelände – sämtliche Tribünenplätze waren belegt, und auch rund um die Wettkampfarenen herrschte reger Andrang.

In der Gut Wettlkam Dressurarena feierten die Zuschauer im Grand Prix Special der CDI 5*-Tour – dem Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung – Jessica von Bredow-Werndl`s Sieg. Auch Laura Strobel, Chefbereiterin des Gestüt Vorwerk, wusste mit ihrem Alvarinho GV in der Qualifikation zur Finalqualifikation des Nürnberger Burg-Pokal mit einem harmonischen Ritt zu überzeugen.  

Was ein Wochenende für Jessica von Bredow-Werndl und ihr neues Top-Pferd Diallo! Nach dem gestrigen Sieg im Grand Prix der CDI 5*-Tour wurde es auch heute der erste Platz im Grand Prix Special, Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung. 74,426 Prozent bekamen die Aubenhausenerin und ihr zehnjähriger Hannoveraner Wallach Diallo (v. Dancier x Floriscount). In der bis auf den letzten Platz besetzten Gut Wettlkam-Dressurarena zeigten die 39-Jährige und ihr Neuzugang, wie prima sie schon zueinander gefunden haben. Erst seit Februar ist der Dunkelbraune, der zuvor von Uta Gräf ausgebildet wurde, bei ihr. Gibt es ein Geheimrezept? „Zeit heißt das Zauberwort“, sagt Bruder Benjamin Werndl. „Und wir lassen uns immer Zeit.“ Es sei der Wahnsinn zu sehen, wie sich das Pferd entwickele, so Benni weiter. „Dass das nach so kurzer Zeit schon so klappt auf dem Niveau, das ist außergewöhnlich! Damit hätte ich auch nicht gerechnet und deshalb hatte ich phasenweise Gänsehaut bei Jessis Ritt! Das war einfach genial! Das Pferd ist genial und auch die Art und Weise wie Jessi das Pferd präsentiert.“ Dem pflichtet auch die internationale 5*-Richterin Katrina Wüst bei, die heute als Zuschauerin die Ritte genießen konnte: „Diallo ist ein ganz tolles Pferd – etwas kleiner und kompakter als Dalera – aber genau wie sie ein echter Kämpfer.“ Wie Diallo heute die Atmosphäre vor mehr als 2.000 Zuschauern meisterte, war in der Tat bemerkenswert. Einzig in der Siegerehrung merkte man dem Hannoveraner an, dass er noch kein Routinier ist. Nach nicht einmal vier Monaten der gemeinsamen Arbeit auf diesem Leistungsstand zu sein, macht große Hoffnung für noch viel mehr: „Da ist noch so viel Luft nach oben“, so Sebastian Heinze, ehemaliger Bundes-Nachwuchstrainer Dressur, der zudem Pferd International ein großes Lob aussprach: „Das Turnier wird abnormal geliebt vom Publikum! So viele Zuschauer in der Dressur ist schon außergewöhnlich. Die Bedingungen hier sind hervorragend und es ist ein ganz besonderes Event!“

Den zweiten Platz belegte wie auch im gestrigen Grand Prix der Schwede Patrick Kittel, der mit Dante`s Herzchen eine erst neunjährige Hannoveraner Stute von Dante Weltino x Hochadel gesattelt hatte: 72,787 Prozent gab es für das Duo aus dem hohen Norden. Rang drei sicherten sich Raphael Netz und DSP Dieudonnè mit 70,447 Prozent. Der bildschöne zwölfjährige Württemberger Rapphengst von Dante Weltino bekam erst am gestrigen Freitag das DSP-Präfix verliehen. „Heute war er ganz schön kernig“, resümierte Raphael Netz. Den vierten Platz sicherten sich Lisa Müller und Gut Wettlkam`s D´avie FRH. 70,213 Prozent gab es von der Jury für die Bayerin und den 13-jährigen sehr elastischen Hannoveraner Fuchswallach (v. Don Juan de Hus).

CDI 5* Grand Prix Special – Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung

  1. Jessica von Bredow-Werndl (GER) Diallo 3                  74,426 %
  2. Patrik Kittel (SE)                         Dante`s Herzchen       72,787 %
  3. Raphael Netz (GER)             DSP Dieudonne                 70,447 %

Drei Starts, drei Siege für Laura Strobel

Für Laura Strobel, 33 Jahre jung und ehemalige Schülerin von Reitmeisterin Dorothee Schneider, war der Aufenthalt in München bislang mehr als nur erfolgreich. Die einstige Junioren-Europameisterin und heutige Chefbereiterin des Gestüt Vorwerk von Elisabeth Max-Theurer sicherte sich bereits in der CDI*-Tour zwei Goldene Schleifen mit dem 13-jährigen Oldenburger Wallach Flying Dancer (v. Fürst Romancier) – in der heutigen Qualifikation zur Finalqualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal der Dressurreiter war es erneut der erste Platz. Diesmal mit Alvarinho, einem achtjährigen Westfalen Hengst von August der Starke x Jazz (73,073 Prozent). Damit ist er der Halbbruder zu Augustin OLD, der unter Victoria Max-Theurer drei Euro- und zwei Weltmeisterschaften ging und ebenso in London bei den Olympischen Spielen 2012 am Start war. Das genetische Marschgepäck des schicken braunen Hengstes verspricht also eine ganze Menge. Laura Strobel gilt zudem als hervorragende Ausbilderin, 2018 pilotierte sie den Hengst Villeneuve (aus dem Besitz von Max-Theurer) zu Silber bei den Europameisterschaften der Jungen Dressurpferde.

Zweite in der Qualifikation zur Finalqualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal der Dressurreiter wurde Reitmeisterin Dorothee Schneider mit Segantini FRH, einem siebenjährigen Hannoveraner Hengst von Secret x Fidermark (71,430 %) vor Rudolf Widmann und First Rock Star (71,049 %), einem achtjährigen Oldenburger Hengst von For Romance x Rock Forever. Am morgigen Sonntag geht es weiter mit der Finalqualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal der Dressurreiter, der inoffiziellen Deutschen Meisterschaft der Nachwuchs-Dressurpferde! Wer wird sich eines der begehrten Tickets sichern?

Dressurprüfung St. Georg Special* – Qualifikation zur Finalqualifikation zum NÜRNBERGER BURG-POKAL der Dressurreiter 2025

  1. Laura Strobel (GER) Alvarinho GV                73,073 %
  2. Dorothee Schneider (GER) Segantini FRH      71,439 %
  3. Rudolf Widmann (GER) First Rock Star         71,049 %

Weitere Ergebnisse des Freitags

Dressurprüfung Kl. S*** Intermediaire II (Qualifikationsprüfung) – FRB Non Professional *** Tour 2025 gesponsert durch Der Pschorr

Sieg für Vanessa Sachs und ihren dreizehnjährigen westfälisch gezogener Wallach Bright Diamond NRW (v. Bordeaux x Skyline) entschieden mit 68,053% die Qualifikationsprüfung FRB Non Professional für sich. Rang zwei fiel mit 67,158% an Juliane Nuscheler und ihren fünfzehnjährigen Hannoveraner Karl Louis (v. King Arthur TSF x Weltbogen). Sophia Ritzinger und Immerdale, ein zwölfjährigen KWPN Wallach von Everdale, sicherten sich mit 66,947% den dritten Platz.

 

  1. Vanessa Sachs (GER) Bright Diamond NRW          68,053 %
  2. Juliane Nuscheler (GER) Karl Louis                          67,158 %
  3. Sophia Ritzinger (GER) Immerdale                           66,947 %

 

Dressurprüfung Kl. S* Dressur-Derby mit Pferdewechsel – Preis des FRB e.V. Sonderehrenpreis Selleria Equipe Sattel gegeben von SATTELmanagement Claudia Offenhäuser

  1. Patrick Kittel (SWE) Knigge                                             67,190 %
  2. Jessica von Bredow-Werndl (GER) Knigge                      65,762 %
  3. Emma Jamieson (GBR) Quentin von Nymphenburg       66,762 %
  4. Franziska Stieglmaier (GER) Santa Cileste                     64,238 %
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